Spalierobst

Spalierobst hat eine lange Tradition. Bereits in den barocken Gärten des 17. Jahrhunderst wurden Obstbäume an Gerüsten geformt. Die Entwicklung dieser Kulturtechnik war zunächst ästhetisch motiviert, doch schon bald wurden weitere Vorteile ersichtlich: Spalierobst benötigt wenig Platz und liefert qualitativ hochwertige, da gut besonnte Früchte. Aufgrund der Tendenz zu immer kleiner werdenden Hausgärten erleben die platzsparenden Spaliergehölze heute eine Renaissance.

Üblicherweise werden Spaliere an einer Wand oder Mauer befestigt. An derart geschützten Standorten lassen sich auch wärmebedürftige Obstarten wie Pfirsich (Schutz vor Nässe vorausgesetzt), Weintrauben oder Mini-Kiwis gut kultivieren. Spaliere können aber auch, wie in unserem Kreisobstlehrgarten, freistehend aufgebaut werden und im Garten als Raumteiler oder Heckenersatz fungieren.

Apfel 'Karneval'
Herkunft Prag
‚Vanda‘ x ‚Cripps Pink‘ (Pink Lady)
Genussreife Anfang Oktober – Februar
Geschmack saftig, säurebetont und fruchtig
Verwendung insbesondere Tafelapfel, auch zum Backen
Anfälligkeit schorftolerant, wenig anfällig für Mehltau, in feuchten Lagen ist Krebsbefall möglich
Besonderheiten
  • ­außergewöhnliche Färbung (Streifen)
  • Diese wird am besten an leicht schattigen Standorten ausgebildet
Apfel 'Reglindis'
Herkunft seit 1990 im Handel
Dresden-Pillnitz
‚James Grieve‘ x F2-Nachkomme von ‚Antonowka‘
Genussreife Ende September – Ende Oktober
Geschmack saftig, süß-säuerlich, aromatisch
Verwendung sehr guter Tafel-, Most- und Küchenapfel
Anfälligkeit widerstandsfähig gegen Schorf und Triebsucht, gering anfällig für Feuerbrand, mittel für Mehltau
Besonderheiten
  • ­auch für höhere Lagen geeignet
  • sehr hohe Saftausbeute
  • aufgrund der folgernden Reife ist mehrmaliges Durchpflücken empfehlenswert
Apfel Red Love ® 'Odysso'
Herkunft Lubera, Schweiz
Genussreife Anfang Oktober – Februar
Geschmack erfrischend süß-saftig mit festem Fruchtfleisch, leicht beerenartiges Aroma
Verwendung außergewöhnlicher Tafel- und Küchenapfel
Anfälligkeit sehr robust, schorfresistent, wenig Mehltau
Besonderheiten
  • ­durch und durch rotfleischige Sorte mit sehr gutem Geschmack
  • das Aroma entfaltet sich am besten nach später Ernte oder 3-4-wöchiger Lagerung
Apfel 'Rubinola'
Herkunft 1995, Prag
‚Prima‘ x ‚Rubin‘
Genussreife Ende September – Dezember
Geschmack knackig, süß-säuerlich, aromatisch
Verwendung sehr guter Tafel-, auch Küchenapfel
Anfälligkeit widerstandsfähig gegenüber Schorf, Resistenz allerdings durchbrochen, wenig anfällig für Mehltau
Besonderheiten
  • ­starkwachsend, daher bis zum Vollertrag zurückhaltender Schnitt empfehlenswert
Apfel 'Santana'
Herkunft 1998, Niederlande
‚Elstar‘ x ‚Priscilla‘
Genussreife Mitte September – Dezember
Geschmack aromatisch, süß, mit hervortretender Säure
Verwendung sehr guter Tafel-, auch Küchen- und Mostapfel
Anfälligkeit robust, widerstandsfähig gegen Schorf, Resistenz jedoch durchbrochen, anfällig für Mehltau, auf schweren Böden für Obstbaumkrebs
Besonderheiten
  • ­für Allergiker geeignete Sorte
Apfel 'Topaz'
Herkunft 1994, Tschechien
‚Rubin‘ x ‚Vanda‘
Genussreife Ende September – Februar
Geschmack erfrischend, süß-würzig mit angenehmer Säure, hoher Widererkennungswert
Verwendung sehr guter Tafel-, auch Küchen- und Mostapfel
Anfälligkeit robust, ehemalige Schorfresistenz aber durchbrochen, anfällig für Kragenfäule
Besonderheiten
  • ­Früchte gut windfest, kaum vorzeitiger Fruchtfall
  • ­ mehrmaliges Durchpflücken empfehlenswert
  • ­ hohe, regelmäßige Erträge
Birne 'Clapps Liebling'
Herkunft um 1860, USA
aus Samen der ‚Holzfarbigen Butterbirne‘ gezogen
Genussreife Anfang – Ende August
Geschmack süß-saftig, würzig
Verwendung sehr gute Tafel- und Einweckbirne
Anfälligkeit wenig krankheitsanfällig, außer Feuerbrand
Besonderheiten
  • ­eine der geschmacklich besten Frühbirnen
  • ­kurze Haltbarkeit
  • ­nicht windfest
Birne 'Conference'
Herkunft um 1885, England
aus Samen der Sorte ‚Léon Leclerc de Laval‘
Genussreife Mitte September – Anfang November
Geschmack sehr saftig, süß-aromatisch
Verwendung sehr gute Tafelbirne, auch Wirtschaftsbirne
Anfälligkeit gesund, schorffrei
Besonderheiten
  • eine der beliebtesten und meistangebauten Sorten
  • sehr ertragreich
  • mehrmaliges Durchpflücken ist ratsam, denn bei Vollreife setzt starker Fruchtfall ein
Birne 'Novembra' (= 'Novemberbirne' = 'Xenia')
Herkunft 1962, Moldawien
‚Triumph von Vienne‘ x ‚Decana N. Krier‘
Genussreife Oktober – Dezember
Geschmack sehr saftig und aromatisch
Verwendung sehr gute Tafel-, auch Wirtschaftsbirne
Anfälligkeit gering anfällig für Schorf und Feuerbrand
Besonderheiten
  • heute eine der am meisten angebauten Sorten im Bio-Erwerbsanbau
  • ­große Früchte, regelmäßige und hohe Erträge
  • ­ zur besseren Ausprägung des Aromas nicht vorzeitig ernten, bester Geschmack nach kurzer Lagerung
Zwetschge 'Baya Aurelia'
Herkunft 2014, Bayerisches Obstbauzentrum/Hallbergmoos
Genussreife Ende Juli bis Anfang August
Geschmack sehr saftig und aromatisch
Verwendung sehr gut zum Frischverzehr, auch zum Verarbeiten in der Küche
Anfälligkeit gering anfällig für Schorf und Feuerbrand
Besonderheiten
  • ­wird als idealer Ersatz für die in unseren Lagen eher empfindlichen Aprikosen angepriesen
  • ­gelbe, sonnenseits zart rosa gefärbte Früchte mit festem, goldgelbem Fruchtfleisch
  • ­selbstfruchtbar