Streuobstwiese

Streuobstbestände zählen zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft. Durch die Kombination von freistehenden, ausladenden Bäumen und extensiv gepflegtem, artenreichem Unterwuchs weisen Streuobstwiesen einen enormen Strukturreichtum auf. Das vielfältige Angebot an Nahrung, Nistplätzen, Lebens- und Rückzugsräumen wird von einer Vielzahl an Tieren genutzt.

Auf unserer Streuobstwiese haben wir überwiegend traditionelle Sorten der bei uns gut anzubauenden Arten Apfel, Birne, Pflaume und Zwetschge gepflanzt. Um auch auf begrenztem Raum ein abwechslungsreiches Sortenspektrum bieten zu können, sollen auf die 8 gepflanzten Halbstämme im Frühjahr noch weitere Sorten veredelt werden.

Apfel 'Florina'
Herkunft 1977 Frankreich
Malus floribunda 821 x ‘Rome Beauty‘
Genussreife Anfang Oktober – Januar
Geschmack süß-aromatisch
Verwendung sehr guter Tafelapfel, auch Küchenapfel,
Saftausbeute allerdings relativ gering
Anfälligkeit problemlos und robust,
Schorfresistenz z. T. durchbrochen, auf trocken-heißen Standorten Mehltau möglich
Besonderheiten
  • auch für den Hausgarten empfehlenswerte, wohlschmeckende und gut haltbare Sorte
  • regelmäßiger Schnitt ist notwendig, um gute Fruchtgröße und regelmäßige Erträge zu gewährleisten
Apfel 'Gravensteiner'
Herkunft sehr alte Sorte, 18. Jhd, vermutlich aus
Italien
Genussreife Ende August – Ende Oktober
Geschmack intensiver Duft, typisches, süßsäuerliches Aroma, mürbes Fruchtfleisch
Verwendung sehr guter Tafelapfel, auch Küchenapfel
Anfälligkeit anfällig für Schorf, Mehltau und Obstbaumkrebs, häufig Stippe und vorzeitiger Fruchtfall
Besonderheiten

 

  • sehr beliebte, alte Sorte mit Spitzen-Geschmack
  • früh reifend und kaum lagerfähig
  • starkwüchsig und sehr pflegebedürftig
  • ­hohe Erträge, allerdings ausgeprägte Alternanz
Apfel 'Jakob Fischer'
Herkunft um 1903, Zufallssämling aus Oberschwaben
Genussreife Mitte August – November
Geschmack saftig, fruchtig-aromatisch, ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis
Verwendung sehr guter Tafel- und Küchenapfel
Anfälligkeit sehr robust und gesund, widerstandsfähig gegen Feuerbrand, gering anfällig für Schorf und Mehltau
Besonderheiten
  • ­beliebter und oft gepflanzter Klassiker
  • sehr frosthart, auch für raue Lagen geeignet
  • ­starkwüchsig, hoher Platzbedarf, daher im Hausgarten auf schwachwachsenden Unterlagen zu empfehlen
  • große bis sehr große Früchte
  • frühe Reife, nur wenige Wochen lagerfähig
Apfel 'Landsberger Renette'
Herkunft um 1850, Landsberg a. d. Warthe (Polen)
Genussreife Oktober – Februar
Geschmack säuerlich-süß, lockeres und saftiges Fruchtfleisch
Verwendung sehr guter Küchen- und Mostapfel, auch Tafelapfel
Anfälligkeit robust und gesund, in warmen Tallagen allerdings anfällig für Feuerbrand und Schorf
Besonderheiten
  • bevorzugt (raue) Höhenlagen
  • ausgeprägte Alternanz
Birne 'Doppelte Philippsbirne'
Herkunft um 1800, Zufallssämling aus Belgien
Genussreife Mitte September – Mitte Oktober
Geschmack saftig, süß-säuerlich
Verwendung Einweck-, Tafel- und Mostbirne, für Saft noch hart ernten
Anflälligkeit
anfällig für Feuerbrand
Besonderheiten
  • Früchte gut windfest
  • für gute Fruchtqualität erst zur Vollreife ernten
  • geerntete Früchte sind ca. 2 Wochen haltbar
  • insbesondere für weniger günstige Lagen als ertragssichere, reichtragende Sorte, in warmen Lagen zugunsten besserer Sorten entbehrlich
Birne 'Prinzessin Marianne'
Herkunft um 1800, Belgien
Genussreife September – Mitte Oktober
Geschmack süß-säuerlich, zart aromatisch
Verwendung Tafel-, Küchen- und Mostbirne
Anfälligkeit sehr robust
Besonderheiten
  • auch für weniger günstige Lagen geeignet
Pflaume 'Ontariopflaume'
Herkunft 1874, USA
Genussreife Juli – August
Geschmack sehr süß und saftig
Verwendung sehr gut zum Frischverzehr, auch zum Einwecken
Anfälligkeit sehr robust
Besonderheiten
  • große, grüngelbe Früchte
  • sehr anspruchslos, auch für weniger günstige Lagen geeignet
  • selbstfruchtbar
Zwetschge 'Hauszwetschge'
Herkunft seit dem 2. Jahrhundert bekannt, genaue Herkunft ungeklärt
Genussreife Ende September – Mitte Oktober
Geschmack würzig, süß-sauer
Verwendung sehr gut zum Frischverzehr, Einwecken, Backen, Brennen, etc.
Anfälligkeit sehr robust
Besonderheiten
  • dankbare und weit verbreitete Sorte zur vielfältigen Verwendung
  • sehr anspruchslos, auch für weniger günstige Lagen geeignet
  • selbstfruchtbar